Restaurant-Tipp: helloGoodPie, Berlin


„Matthew ist in der Weltgeschichte herumgereist und hat dabei jede Menge aufregende neue Gerichte probiert. Seine besondere Aufmerksamkeit galt jedoch der Pie-Kultur in Australien, Neuseeland und Großbritannien“. So steht es auf der Webseite von HellogoodPie. Lustig, denn das trifft so ziemlich auch auf die Jäger des verlorenen Schmatzes zu. Nur dass wir unsere Pie-Studien ausschließlich in Neuseeland betrieben haben. Dort jedoch umso intensiver.

Wir haben unsere Sucht Erkenntnisse allerdings nicht dazu genutzt, einen Imbiss in Berlin zu eröffnen, um „dem deutschen Volk das Geschenk des allmächtigen Pies zu bescheren“. Das hat uns der gebürtige Ire voraus. Glücklicherweise! Denn die gefüllten Pasteten, die uns bei unserem Besuch in seinem kleinen, sehr gemütlich und künstlerisch eingerichteten Imbiss aus einer jener klassischen Warmhaltevitrinen anlachten, waren sensationell gut. Keine „mystery meat“-Füllung, wie Peter, der sympathische Mann hinterm Tresen, schmunzelnd die typischen Fast Food Pies beschrieb. Im Gegenteil: ehrliche Zutaten, die überwiegend aus der Region stammen. Kreative Rezepturen, die je nach Saison und sowieso regelmäßig wechseln. Keine Zusatzstoffe.

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Der Co-Jäger entschied sich für den klassischen Shepards Pie mit Kartoffelbrei-Deckel, dessen Hackfleischfüllung lecker mit Rosmarin abgeschmeckt war. Als Beilage wählte er aus einer ganzen Reihe von Salaten grüne Minz-Erbsen mit Feta sowie einen Nudelsalat mit Paprika. Ich liebäugelte erst mit Steak & Guinness, entschied mich dann aber für den Winter Veggie Pie, gefüllt mit allerlei Wurzelgemüse, dazu Kartoffelstampf mit Cheddarstückchen, damit ich auch garantiert satt werde. Ich hätte mich nicht sorgen brauchen, zum Schluss blieb sogar etwas auf dem Teller und ich kugelte über Schnee bedeckte Gehwege nach Hause. Aber wer kann zu einem Berg Kartoffelbrei, der jedes Mal, wenn man mit der Gabel einen Bissen herunternimmt, dicke Käsefäden zieht, und einem riesigen Schöpfer Bratensauce schon Nein sagen?

Wir saßen an einem der beiden Vierertische im vorderen Teil des Ladens, direkt neben dem Tresen (es gibt noch etwa 10 oder 15 weitere Plätze im Hinterzimmer), und bekamen dadurch die Bestellungen einiger Gäste mit. Englisch dominierte, ein paar Stammgäste schienen auch darunter zu sein.

Die Pies werden zwar nicht im Laden selbst gebacken, sondern in der eigenen Großküche (wohl aber die Kuchen – leider war selbst in unserem Dessertmagen kein noch so kleines Plätzchen mehr frei). Der Vorteil daran ist, dass man sie sogar gefroren für die heimische Tiefkühltruhe kaufen kann. Und BÄÄÄÄM! Da war sie wieder, die nach unserem Neuseelandtrip cold turkey auskurierte Pie-Sucht.

Hellogoodpie Falckensteinstraße 9, Berlin-Kreuzberg, www.hellogoodpie.de


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